Geschichte der Lukaskirche

1877

gründet sich aus der Gemeinde Deutz heraus die Gemeinde Kalk, durch die auch die wenigen evangelischen Einwohnerinnen und Einwohner im Raum Porz betreut werden.

 

1883

stiftet der Fabrikant Meurer Bauland und Baustoffe für das erste evangelische Gotteshaus in Porz, die Lutherkapelle an der späteren Brückenstraße. Mit dem Wachstum des Ortes durch die verschiedenen Industrien wächst auch die Zahl der Protestanten, so dass das „Kirchlein“ mit seinen 96 Sitzplätzen um die Jahrhundertwende schon nicht mehr ausreicht.

 

1902

bildet sich in Porz der erste provisorische Kirchenvorstand sowie ein Kirchenbauverein. Dieser kauft im März auf den Namen des Kalker Pfarrers van den Bruck für 25.000 Mark das circa 6.000 Quadratmeter große Grundstück an der Mühlenstaße. Geldgeber zu günstigen Konditionen ist der Kalker Fabrikdirektor Louis Mannstädt.  Im Juni kommt Ernst Mühlendyck als erster Hilfsprediger nach Porz. Sein Jahresgehalt von 1.800 Mark wird überwiegend durch private Spenden aufgebracht.

 

1904

beschließt der Kirchenvorstand den Bau einer evangelischen Volksschule mit zwei Sälen auf dem Grundstück an der Mühlenstrasse. Die Finanzierung des Schulhauses übernehmen teilweise Porzer Firmen, die sich für die Schulbildung der Kinder ihrer evangelischen Mitarbeiter verantwortlich fühlen. Mehr als 38 Schülerinnen und Schülern können mit ihrem ersten evangelischen Lehrer Adolf Beitzel hier einziehen.

 

1905

löst sich die Filialgemeinde Porz mit ihrem Pfarrer Ernst Mühlendyck von ihrer Muttergemeinde Kalk.  Die Zahl der Evangelischen ist auf etwa 700 angestiegen.

 

1909

wird durch schriftliche Verfügung des Oberpräsidenten der Rheinprovinz in Koblenz die Gemeinde Porz selbstständig. Die Wahl des ersten Presbyteriums findet im Mai statt. Ernst Mühlendyck wird zum ersten Pfarrer gewählt und eingeführt. In der evangelischen Volksschule wird eine zweite Klasse mit Lehrer Engelberth eingerichtet.

 

1913 

steht zum ersten Mal der Bau einer eigenen Kirche als Thema auf der Tagesordnung des Presbyteriums. Es liegt ein Entwurf des Architekten Max Benirschke vor. Er ist Lehrer an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf. Nach dem Bauplan soll eine tonnengewölbte Kirche (mit 400 Plätzen) Westturm, geradem Chorabschluss und Orgelempore entstehen. Das Faszinierende der Planung ist die Ausnutzung der Geländegegebenheit. Benirschke nimmt die am Bauplatz vorhandene Mulde einer ehemaligen Lehmgrube zum Anlass, ein vollständiges Untergeschoss mit Tageslichtzufuhr unter die Kirche zu legen, das die notwendigen Gemeinderäume aufnehmen soll. Der Baustil entspricht einer Art des expressiven Jugendstils. Im Gegensatz zu Pfarrer Mühlendyck ist das Presbyterium allerdings anfänglich von dem Entwurf nicht überzeugt, stimmt aber der Annahme des Entwurfes zu. Die Zahl der evangelischen Gemeindemitglieder ist auf über 1.000 angestiegen.

 

1914

erfolgt nach kleinen Veränderungen an der ursprünglichen Planung am 27. Mai der erste Spatenstich und am 26. Juni die feierliche Grundsteinlegung. Sechs Tage später bricht der Erste Weltkrieg aus; die Bauarbeiten gehen aber zunächst weiter. Die Kosten sind mit 75.000 Mark veranschlagt.

 

1915

wird der Außenbau fertig gestellt.

Am 22. August kann der erste Gottesdienst im Gemeindesaal gefeiert werden.

 

1916

erfolgt die provisorische Weihe der Untergeschoßräume als Kirchenraum für die sich mehrenden Truppengottesdienste. Durch Mangel an Baustoffen im Ersten Weltkrieg und in den Nachkriegsjahren sowie der Geldmangel während der Inflation wird die Fertigstellung der Kirche und deren Innenausbau verzögert.

 

1922

wird die Innenausstattung (Rundfenster, Altar und Kanzel im Chor) nach Entwürfen von Max Benirschke, dank der großzügigen Spende des Fabrikanten Max Stursberg fertig gestellt und im April eingeweiht.

 

1924

wird eine Gedenktafel aus Muschelkalk mit den Namen von 26 Gefallenen des

Ersten Weltkrieges im Inneren der Kirche aufgestellt und im August eingeweiht.

 

1925

findet die Schlüsselübergabe der auf drei Klassen erweiterten Volksschule mit Lehrerwohnung statt. Die Gemeinde kann die Räume in der unterrichtsfreien Zeit für Gemeindezwecke nutzen.

 

1926

wird eine „mittlere“ Orgel mit zwei Manualen und 12 Registern bei der Firma F.W. Walcker aus Ludwigsburg bestellt und im Juli der Porzer Öffentlichkeit vorgestellt.

 

1927

lieferte die Firma Rinker im Dillkreis ein Dreigeläut (Ton 'e zu 1.120 kg, Ton 'g zu 670 kg, Ton 'a zu 470 kg) Die Glocken werden auf die Namen „Glaube“, „Hoffnung“ und „Liebe“ geweiht. Höhepunkt der Ausgestaltung des Innenraums sind die zwei Tafelbilder für den Altarraum von Kurt Derckum. Kreuzabnahme (links) und Himmelfahrt Christi (rechts). Nach einer ersten Renovierung des Gebäudes findet im Juli die eigentliche Weihe der „JESUSKIRCHE“ (inoffiziell geführter Name) statt.

 

1939

bis

1945

Das kirchliche Gemeindeleben wird stark vom Nationalsozialismus kontrolliert und beeinflusst.

Der Gemeindesaal wird kurzzeitig als Luftschutzraum genutzt.

Die evangelische Volksschule wird durch "deutsche" Volksschule ersetzt und erhält den Namen "Horst-Wessel-Schule". Religionsunterricht wird nicht mehr erteilt.

 

Den zweiten Weltkrieg übersteht das Gebäude mit Schäden an Decken und Fenstern. Die Glocken muss man abgeben. Nach dem Krieg wird die Volksschule geschlossen und zum Gemeindehaus umgebaut.

 

1946

 

 

Die Zahl der Gemeindemitglieder liegt bei 2.500. Pfarrer Erwin Mielke übernimmt die Gemeinde.

1951

wird die Instandsetzung abgeschlossen. Das Rundfenster im Altarraum und die Ausmalung der Kirche fallen dem Zeitgeschmack zum Opfer. Lediglich die Tafelbilder lässt man an ihrem ursprünglichen Platz.

 

1954

erfolgt der Umbau der Orgel nach den Plänen des Kirchenmusikdirektors Halverscheid, sowie der Neuguss von zwei Glocken (Ton 'c –" Liebe" und Ton 'g - "Glaube").

 

1964 Auf Grund eines Gutachtens der Porzer Künstlerin Gudrun Dinkel wird der Innenraum der Kirche neugestaltet. Die beiden Tafelbilder im Altarraum werden entfernt. Die Südseite des Altarraums wird durch eine Glaswand ersetzt. Die Wände werden hell getüncht, ein neuer Schieferboden wird gelegt, die Kirchenbänke erneuert und im Gegensatz zu früher mit einem Mittelgang aufgestellt. Neue Kirchenfenster nach Entwürfen von Helmuth Uhrig werden in Auftrag gegeben. Diese Fenster in Grau- Schwarz- und Weißtönen (Grisaille) zeigen Szenen aus dem Lukas-Evangelium und aus der Apostelgeschichte. Die Zahl der Gemeindeglieder liegt bei 15.200
 

1966  

erhält die Kirche laut Presbyteriumsbeschluss den Namen „LUKASKIRCHE“.

 

1976

bis 1978

Die Zahl der Gemeindeglieder gesamtgemeindlich liegt bei 17.300.

1976 geht Pfarrer Erwin Milke in den Ruhestand.

 

In den Jahren 1976 bis 1978 wird die Kirche unter Mitwirkung der Stadtkonservatoren Kölns und des Landeskonservators Dr. Günter Borchers einer durchgreifenden Restaurierung unterzogen. Unter Leitung des Bonner Architekturbüros Thon & Baedorf werden Emporendach und Außenputz erneuert. Bei der Innenrestaurierung wird das Rundfenster im Altarbereich wieder geöffnet und die seitliche Belichtung des Chores beseitigt. Die Wandfassung (Kurt Derckum) wird freigelegt und nach Befund restauriert. Auch die zwei Tafelbilder kommen wieder an ihren alten Platz.

 

Seit 1977 steht das Bauwerk unter Denkmalschutz.

 

1978 wird Pfarrer Oskar Greven eingeführt.

 

1985

übernimmt Pfarrerin Doris Stolley, später Chao, die Pfarrstelle.

 

2003 bis 2006 teilen sich Pfarrerin Doris Chao und Pfarrerin Kerstin Herrenbrück die Pfarrstelle. 2006 zieht Pfarrerin Doris Chao sich zurück.
2009

im September feiert die Evangelische Kirchengemeinde Porz ihr 100jähriges Bestehen.

 

Bis 2012

bleibt Pfarrerin Kerstin Herrenbrück mit einer halben Pfarrstelle Pfarrerin an der Lukaskirche.

 

2013

übernimmt Pfarrer Martin Garschagen die halbe Pfarrstelle. Der Förderverein Lukaskirche Köln Porz e. V. wird gegründet.

 

2015

im Dezember geht Pfarrer Martin Garschagen in den Ruhestand.

Der Bezirk Lukaskirche wird aufgeteilt. Der südliche Bereich kommt zur Pauluskirche und wird umbenannt in „Bezirk Süd“ mit Pfarrer Dr. Rolf Theobold, der auch für die Gebäude zuständig ist. Der nördliche Teil des Bezirkes gehört zur Johanneskirche „Bezirk Nord“ und wird von Pfarrerin Ingrid Kibilka betreut.

 

2018

liegt die Zahl der Gemeindeglieder gesamtgemeindlich bei 10.500.

 

   
   
   
   

 

 

 

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