Legobautage - Kinder bauen ihre Stadt

„Lego, Lego, Lego. Wir bauen eine Legostadt. Lego, Lego, Lego, in der jeder was zu sagen hat!,“ so sangen 26 Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren jeden Morgen auf der Bühne im Kirchsaal unter der Lukaskirche. An der Gitarre Jörn Ruchmann vom Referat für Jugend, Frauen und Männer unseres Kirchenkreises, der dieses Ferienangebot in Kirchengemeinden im Rechtsrheinischen anbietet. So waren wir froh, dass wir für die erste Herbstferienwoche vom 14. bis 18. Oktober 2019 den Zuschlag dieses nachgefragten Angebotes bekamen und die Legobautage mit Jörn als „Legoprofi“  bei uns in der Kirchengemeinde stattfinden konnten.

Kinder planen viel Fläche zum Spielen und für den Umweltschutz ein


Von Montag bis Mittwoch bauten die Kinder nach einem Morgenimpuls (zum Beispiel Schöpferin oder Schöpfer sein), dem Legolied und dem Ablauf des Tages die fertigen Bausätze. Am Donnerstag machten sie mit einem Bus einen Ausflug zur Lego Discovery World nach Oberhausen, bevor am Freitag schon der letzte Bautag mit der Abschlusspräsentation stattfand.

 

Begleitet wurden die teilnehmenden Kinder von jugendlichen Teamerinnen und Teamern, die beim Auf- und Abbau sowie der Durchführung halfen. Als alle Bausätze verbaut waren, überlegten sie in Kleingruppen mit den Kindern, welche Bausätze es für welche Themen (noch) nicht gäbe und das waren… viele! Fußballstadion? Fehlanzeige! Kindergarten? Ebenso. So gestalteten die Kinder im freien Bauen allein oder zu mehreren ihre eigenen Ideen zu Kindergarten, Schwimmbad, Kirchenkapelle, Apotheke, Hotel und Fußballstadion. Sehr wichtig war den Kindern, dass die Stadt viele grüne Flächen zum Spielen, Natur zum Erholen und einen Raum für die wichtigen Insekten hatte. Umweltschutz und Klimadebatte fanden hier ihren Niederschlag. E-Roller und solarzellenbetriebene Autos eroberten die Stadt.

 

Vor jedem warmen Mittagessen (ausgegeben durch die helfende Ruth Bartkowski) wurde mit allen Beteiligten ein Rundgang von Tisch zu Tisch unternommen und die aktuelle Baustellensituation betrachtet. Neues wurde vorgestellt und erklärt. Nach dem Mittagessen konnten die Kinder im Jugendraum Spiele spielen, auf der Wiese Fußball spielen oder in einer kleinen Gruppe auf dem Gelände der Kindertagesstätte aktiv werden.

 

Die Woche verging wie im Flug. Wir lernten immer mehr Fähigkeiten und Talente der vielen Kinder kennen, das Legolied wurde mit immer mehr Vorfreude aufs Bauen gesungen und wir Betreuerinnen und Betreuer waren immer wieder erstaunt von den tollen Ideen, die die Kinder kreativ umsetzten. Auffallend für uns war, dass Kinder das Gebaute mit Geschichten verbinden. So gab es beispielsweise einen Hausbrand, der durch einen umgefallenen Hochspannungsmast verursacht wurde. Unten sah man Menschen und einen Hund aus der Haustür rennen. Um zu zeigen, dass ein Helikopter über dem Haus Löschwasser und –schaum auf den brennenden Giebel spritzte, nahmen Kinder runde, bläuliche, durchsichtige Steine und bauten eine Stange vom Dach bis unter den Helikopter. So sah der Betrachtende den ganzen Löschprozess!  Lego als Baustein für echte Partizipation.

Stadtplanung mit Kindern - eine Vision

Ein Ausblick: Die Stadt Köln macht sich auf den Weg, um „kinderfreundliche Kommune“ zu werden. Kinder- und Jugendinteressen sollen nun als Querschnittsaufgabe in allen Ämtern der Verwaltung gedacht werden, die Folgen für Kinder und Jugendliche abgeschätzt und deren Beteiligung am Prozess gewährleistet werden. Warum also nicht bei der Stadt- und Verkehrsplanung die Erwachsenen - Architektinnen, Architekten, Stadtplanung, Verwaltung - mit Kindern und Jugendlichen das geplante Areal gemeinsam mit Legosteinen bauen lassen? Lego verbindet, Erwachsene, Kinder und Jugendliche. Fehlt nur noch, die grandios-kreativen Ideen der nachwachsenden Generation in die Planung aufzunehmen, denn wer wird in Zukunft mit den eigenen Kindern im Stadtteil leben? Richtig: die Kinder und Jugendlichen von heute!

 

Danke an die Jugendlichen, die uns unterstützt haben: Alexander, Lennart, Sarah, Yannick, Leonie, Philippe, Marlene, Paul. Dazu Jörn Ruchmann und Familie, Anna Kathrin Brück, Ralf Köhler, Petra und Michael und Ruth Bartkowski bei der Verpflegung im Hintergrund.

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